Bildung und Training für Gewaltfreiheit

Durchführung: Achim Schmitz

Projektstatus: Laufend / Geplant

 

1. Friedensbildung und Begleitforschung

 Bildungsmaterialien

Um Friedensbildung in Schule, Jugend- und Erwachsenenbildung gut zu verankern, wer­den didaktisch-methodische Bausteine erarbeitet, die von RückkehrerInnen (aus Projekten des Zivilen Friedensdienstes), ReferentInnen, PädagogInnen und LehrerInnen verwendet werden können. In Kooperation mit "act for transformation" hat Achim Schmitz in einer Ar­beitsgruppe im Rahmen des Projekts "Zivile Konfliktbearbeitung, Frieden und Entwicklung in Schule und Erwachsenenbildung" Bildungsmaterialien und Methodik zum Thema zu­sammengetragen und für eine "FriedensBox" ausgewählt, die über die regionalen Bil­dungsstellen für LehrerInnen und ReferentInnen ausleihbar ist. Das Projekt wurde über In­WEnt (inzwischen GIZ) aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammen­arbeit und Entwicklung gefördert. Ein Auswahlverzeichnis über Materialien zur Friedensbil­dung kann von ReferentInnen und PädagogInnen genutzt werden und wird derzeit aktuali­siert (mit Förderung der Stiftung Friedensbewegung). Dass SchülerInnen und Erwachsene einen Beitrag zu einer friedlichen Entwicklung beitragen können, soll durch Aktionstage und Informationen über Freiwilligendienste und Projekte der zivilen, gewaltfreien Konflikt­bearbeitung aufgezeigt werden.

Forschung zur Friedensbildung

Die Aufgabe des IFGK-Projekts ist es, Friedensbildung wissenschaftlich zu begleiten. Ein erster Schritt ist eine Bestandsaufnahme von Handlungsmöglichkeiten, Interessen und ggf. bereits existierenden Beispielen der schulischen und außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung über gewaltfreie Friedenspolitik. Die zentrale Fragestellung der Be­standsaufnahme lautet: Wie wird zivile, gewaltfreie Konfliktbearbeitung als gewaltfreie Friedenspolitik bisher in der Jugend- und Erwachsenenbildung vermittelt? Diese Frage lässt sich in Einzelfragen unterteilen und anhand von bereits angewandten Beispielen er­örtern.

Einzelfragen als Vorarbeit einer Bedarfsermittlung können sein:
- Welchen Zielgruppen können die Inhalte gewaltfreier Friedenspolitik vermittelt werden?
- Mit welchen Methoden und Materialien werden die Zielgruppen erreicht?
- Welche Lernorte bieten sich dafür an?
- Wo identifizieren Fachleute Lücken?

Das visionäre Ziel der Gesamtstudie und darauf aufbauender Folgestudien (z. B. Bedarfs­ermittlung und wissenschaftliche Begleitung zukünftiger jugendspezifischer friedenspoliti­scher Bildungsmaßnahmen) ist ein signifikanter Beitrag, gewaltfreie Friedenspolitik als Thema der politischer Jugendbildung zu etablieren. Aber auch in der Erwachsenenbildung kann ein Bedarf nach einer Ausweitung der Angebote vermutet werden. Diese Studie gibt einen Überblick darüber, wie friedenspolitische Jugend- und Erwachsenenbildung in der BRD aufgestellt ist und worin Defizite bzw. Entwicklungspotentiale liegen. Dies wird in ei­ner Folgestudie aufgegriffen, um den exakten Bedarf an friedenspolitischer Jugend- und Erwachsenenbildungsarbeit zu ermitteln und in welchen Bereichen es schon Ansätze hierfür gibt.

2. „Gewaltfreiheit trainieren“ - Seminare und Forschung

 Seminare / Workshops auf Anfrage

Praktische Seminare mit Übungen für gewaltfreies Handeln (z. B. zu gewaltfreier Konflik­t-austragung und Kommunikation, Entscheidung im Konsens, Rollenspiele):

Neben Theorievermittlung zu Konflikten und Gewaltfreiheit nehmen praktische Übungen zu Selbststärkung, Wahrnehmung, Kooperation und Kommunikation sowie Rollenspiele den größten Raum ein. Dazu zählen:

- Spiele zur Auflockerung, Gruppenfestigung und zum Verstehen eigener Verhaltensmuster

- Rollenspiele

- Übungen in einfühlsamer, gewaltfreier Kommunikation und Konsensfindung

- thematische Gruppenarbeit

- Wahrnehmungs- und Kommunikationsübungen

- Entspannungsübungen

- Einzel- und Gruppengespräche

 

Folgestudie

Überlegungen zu Folgestudien zur Dissertation

Mögliche Fragestellungen sind:
- Welche Wechselwirkungen zwischen Trainings und gewaltfreien Aktionen (v. a. an Kristallisationspunkten wie z. B. Mutlangen und Gorleben) lassen sich feststellen? Was trugen Trainings zum gewaltfreien Verlauf der Aktionen bei?
- Haben etwa 40 Jahre Trainings in gewaltfreier Aktion die gewaltfreien Bewegungen in Deutschland (friedens-)politisch und (friedens-)pädagogisch weiter gebracht? Was haben die Trainings politisch und pädagogisch bewirkt?

Geplant ist auch eine internationale Vergleichsstudie zu verschiedenen politischen Strömungen bei Trainings.

 

Evaluationen von Trainingsprojekten

Aktuelles Beispiel:

Achim Schmitz hatte von 2009-2012 als Vertreter des IFGK (zusammen mit einer externen Kollegin) einen dreijährigen Evaluationsauftrag im Rahmen des im XENOS-Programm ge­förderten Projekts "Einander Fairstehen - Interkulturelle und soziale Kompetenz in Schule und Ausbildung" der gemeinnützigen Genossenschaft "act for transformation". Gemeinsam mit den Projektverantwortlichen wurden Ziele und Indikatoren festgelegt sowie die Fest­stellung von Veränderungen während des Projektverlaufs evaluiert. Zum Ende des Pro­jekts wurde ein Evaluations-Schlussbericht erstellt.