Kosovo: Vorbereitungen für die Zeit nach dem Krieg

Howard Clark

Kosovo: Vorbereitungen für die Zeit nach dem Krieg.
Bericht für die Arbeitsgruppe Kosovo des Committee for Conflict Tranformation Support April 1999


Arbeitspapier Nr. 12, Juni 1999, 28 Seiten

Das Papier befasst sich mit zivilen Aspekten, wie man Aussichten auf ein friedliches Zusammenleben von Albanern, Serben und anderen ethnischen Gruppen im Kosovo oder in Teilen des Kosovo fördern kann, sobald eine Rückkehr möglich wird. Es argumentiert dahin, dass bereits jetzt durch verschiedene Formen der Arbeit mit Flüchtlingsgruppen für die Nachkriegszeit Vorbereitungen getroffen werden können und dass ein anhaltender Friede davon abhängt, dass Programme für eine ökonomische Erholung des Kosovo und aller seiner Nachbarn einschließlich Serbien entwickelt werden. Es ist notwendig, mit der jetzigen Notsituation so umzugehen, dass eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft erkennbar wird. Die Empfehlungen richten sich an alle, die daran interessiert sind, Frieden im Kosovo wiederherzustellen. Sie wurden auch für internationale Geldgeber, Abteilungen in Regierungen sowie internationale Gremien, die für die Umsetzung eines wie auch immer gearteten Friedensabkommens zuständig sind, geschrieben.

Das Profil der zivilen Umsetzung eines jeden Friedensabkommens muss jetzt vorbereitet werden. In diesem Zusammenhang geht die zentrale Empfehlung des Berichts (siehe Abschnitt 7) dahin, Pläne für eine international finanzierte Friedenskommission zu entwickeln, die sich aus Albanern, Serben und internationalen Mitgliedern zusammensetzen, Zweigbüros im ganzen Kosovo haben und die sowohl eine beobachtende, als auch eine politikgestaltende Rolle spielen soll. Weitere Empfehlungen sind:

• eine internationale Beratungskonferenz über Peacebuilding in Kosovo, mit Vertretern von Regierungen. internationalen Agenturen und Nichtregierungs-Organisationen;
• umgehend mit der Vorbereitung einer internationalen zivilen Präsenz im Kosovo zu beginnen, die sich mit Themen von Wiederaufbau, Entwicklung und Peacebuilding befasst und dabei Lektionen aus früheren Erfahrungen in der Region berücksichtigt,
• Aufbau einer Gemeinwesenarbeit in allen Gemeinschaften des Kosovo, das heißt in der albanischen, den serbisch-montenegrinischen, der Roma, der kroatischen, der slawisch-muslimischen und der türkischen Gemeinschaft.
• den interethnischen Dialog auf allen Ebenen wieder zu beleben,
• jene Flüchtlinge gezielt zu unterstützen, die bereits jetzt versuchen, ihre Gemeinschaften wieder zu organisieren und ganz allgemein solche Personen unter den Flüchtlingen gezielt zu fördern, die eine wesentliche Rolle beim Wiederaufbau ihrer Gesellschaft spielen können;
• eine Vielzahl von Ausbildungs-, Trainings- und Qualifizierungsmöglichkeiten sowohl für Albaner als auch Serben anzubieten;
• notwendige Hilfs- und Aufbauarbeiten immer als eine Möglichkeit für interethnische Vertrauensbildung zu nutzen.

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