Entstehung, Aufgaben und Ziele

1992 gründeten Engagierte aus der Friedensbewegung, die eine wissenschaftliche Ausbildung durchlaufen hatten bzw. friedenswissenschaftlich arbeiteten, das IFGK. Das Institut ist ein Diskussionszusammenhang mit regelmäßigen Treffen. Wir entwickeln und bearbeiten in diesem Kreis friedenswissenschaftlich und friedenspolitisch relevante Fragestellungen und Forschungsprojekte.

Derzeit arbeitet eine Mitarbeiterin hauptberuflich in der wissenschaftlichen Projektarbeit des IFGK. Langfristig wollen wir fünf bis acht MitarbeiterInnen in diesem Bereich beschäftigen.

Das Institut will Theorie und Praxis von Gewaltfreier Aktion durch wissenschaftliche Forschung und durch einen kontinuierlichen Austausch mit AktivistInnen enger zusammenbringen. Die Erfahrungen der MitarbeiterInnen des Instituts aus ihrer Praxis in der Friedensarbeit gewährleisten den Zugang in dieses Forschungsfeld. Diese Erfahrungen sind auch der Ansatzpunkt für unsere Projektarbeit.

Mit Hilfe des Institutes sollen gewaltfreie Methoden der Konfliktaustragung stärker in die öffentliche und wissenschaftliche Debatte eingebracht werden. Dies geschieht einmal durch Grundlagenforschung zur aktiven Gewaltfreiheit. Beispielhaft zeigt sich dies in den Forschungsprogrammen "Intervention in eskalierte Konflikte durch gewaltfreie Aktion" und zur “Gütekraft“. Darin entwickeln wir eigene wissenschaftliche Analysen von den Bedingungen, Verlaufsformen und Wirkungen gewaltfreier Konfliktaustragung.

Die Ergebnisse dieser Projekte sollen der praktischen Arbeit zugute kommen. Daher suchen wir einen kontinuierlichen Austausch mit den sozialen Bewegungen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Erhaltung der Lebensgrundlagen engagieren. Zusätzlich zu den selbstentwickelten Fragestellungen wollen wir diese sozialen Bewegungen mit praktisch orientierter Forschung entlang ihrer aktuellen Problemlagen und Fragestellungen unterstützen. Ein Begleitforschungsprojekt zum Balkan Peace Team (durchgeführt von Barbara Müller und Christian Büttner in den Jahren 1997-1999), Übersetzungen wichtiger Forschungsergebnisse (Arbeitspapiere zu Peace Brigades International 1997 und zu den Perspektiven eines Friedensprozesses in Kosovo 1999) und die inzwischen regelmäßigen Studientage (seit 1997) sind Beispiele für die Verknüpfungen zwischen Wissenschaft und Praxis.

Generell sehen wir uns als Ansprechpartner für Personen, Organisationen und Institutionen, die sich um eine gewaltfreie Konfliktaustragung bemühen - wie sie in der Arbeit Gandhis, Martin Luther Kings und anderer historische Vorbilder hat - und die wissenschaftliche Begleitung, Zuarbeit oder Reflexion wünschen.