Für die erste Demokratie auf deutschem Boden war das Ruhrgebiet das industrielle Herz – unverzichtbar für das Überleben des ganzen Landes. Auch für die Siegermächte des ersten Weltkriegs war das Revier eine eigene „Hausnummer“. 

Die Drohung mit seiner militärischen Besetzung diente jahrelang als letztes Druckmittel, um alle deutschen Regierungen zur Einhaltung der Zahlungspläne und Lieferabkommen zu zwingen, die aus dem Versailler Vertrag resultierten. Im Jahr 1923 rückte das Ruhrgebiet in den weltweiten Fokus, als französische und belgische Truppen das Ruhrgebiet besetzten, um ausstehende Reparationszahlungen einzutreiben. 

Die militärische Besetzung traf auf den gewaltlosen Widerstand der Bevölkerung. Eine ganze Region befand sich über Monate in Ungehorsam – eine ultimative Eskalation, die jedoch zum Wendepunkt in Deutschland, bei den Alliierten und schließlich auch in Frankreich wurde. Die Londoner Konferenz im Sommer 1924 zerbrach fast über dem Streit ums Revier. Doch in Frankreich reifte der Mut, das Ruhrgebiet 1925 wieder freizugeben. Das Buch bereitet ein elementares Stück Ruhrgebietsgeschichte spannend auf.

Die Autorin Dr. Barbara Müller hat über den Ruhrkampf in den 1990er Jahren promoviert und ihre Erkenntnisse von damals aktualisiert und stellt sie mit diesem Werk nicht nur Historiker*innen, sondern auch denjenigen zur Verfügung, die an dem Konzept der Sozialen Verteidigung und historische Vorbilder für gewaltfreie Verteidigung interessiert sind.

Eine Leseprobe findet sich auf dem Nachrichten und Meinungsportal gewaltfreie aktion.

Müller, Barbara (2025): 

Kämpferische Demokratie: Militärische Besetzung und gewaltlose Befreiung des Ruhrgebiets 1923-1925, Sparsnäs: 

Irene Publishing, ISBNW 978-9189-9262-02, 214 S., 21,27 Euro

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